Mo. 3. April 2023 Amtsgericht Tiergarten
8:30 Uhr – Kundgebung 9:30 Uhr – Prozessbeginn
Am 05.02.2022 wurde die damals 17-jährige Dilan von drei Männern und drei Frauen in der Straßenbahnlinie M4 rassistisch angepöbelt. Als sie die Bahn an der Haltestelle Greifswalder Straße verließ wurde sie von Personen aus der Gruppe angegriffen. Anstatt einzugreifen, wenn zum Teil über 50-jährige eine Jugendliche zusammenschlagen, schauten die umstehenden Passant*innen einfach nur weg.
Die Reaktion auf den Angriff und die dreisten Lügen der TäterInnen über die Ursache des Streites, die die Polizei in ihrer Pressemitteilung sogar noch übernahm, sorgten für eine breiteWelle der Solidarisierung im Netz, in der Medienberichterstattung und auf der Straße.
Die TäterInnen behaupteten, Dilan hätte keine Maske getragen, weswegen es zu einem Konflikt gekommen sei. Die Wahrheit ist eher die, dass es sich bei den AngreiferInnen um eine Clique von Faschos und rechtsoffenen Personen handelt, die in der lokalen Kneipenszene rund um die Greifswalder Straße verankert ist. Rassismus und eine Ignoranz gegenüber den Alltagsregeln zur Pandemieeindämmung gehen bei diesen Leuten Hand in Hand.
So weigerte sich bsp. eine der HauptangreiferInnen Jenny G., im November 2021 die Hygieneregeln einer Kneipe in der Greifswalder Straße einzuhalten. Der Tresenkraft wurde von ihr im Zuge dessen ins Gesicht geschlagen und Gäste des Lokals, wurden aus der Gruppe mit der Jenny G. unterwegs war, rassistisch beleidigt. Auch weitere Mitangeklagte, wie zum Beispiel Jenny G.’s Partner Heiko S. und deren Kumpel Rene H, sind als Kieznazis im Prenzlauer Berg wohl bekannt. Beschrieben werden sie als überheblich, aggressiv, selbstüberschätzend und respektlos.
Und genau so traten sie auch am ersten Prozesstag auf. Sowohl die Mutter von Dilan, als auch ihr Anwalt wurden von den TäterInnen offen angefeindet und Dilan wurde aus der TäterInnengruppe heraus per Handykamera abfotografiert. Ein ganz klarer Versuch von Machtdemonstration.
Dem gegenüber standen allerdings auch rund 40 Menschen, die in Solidarität mit Dilan gekommen waren und somit auch den Spielraum der Rechten merklich eingrenzten. Wir rufen darum auch am 3. April erneut zur solidarischen Prozessbegleitung auf!
Dilan, auch wenn viel in der Welt seit dem passiert ist, wir haben nicht vergessen was dir vor einem Jahr am 5. Februar passiert ist. Wir sind an deiner Seite!
Schaut nicht weg!
Greift ein!