Prenzlauer Berg Ost, vor allem der Kiez um die Greifswalder Straße, hat bereits seit den 90ern ein (verstärktes) Problem mit Alltagsrassismus und Neonazis. Erst wenn im Kiez Rechte wieder zuschlagen, gerät mal wieder an die Öffentlichkeit, was hier seit Jahren (stattdessen „bereits lange“wg. dopplung seit jahren)unter der Oberfläche gärt: Nazischläger*innen greifen hier seit Jahren ungestört Leute ohne nenneswerte Konsequenzen an und verfügen mit Kneipen, wie der Arya Lounge oder Bierquelle, über etablierte soziale Treffpunkte. <em>Hervorgehoben</em>
Die Kneipenszene im Kiez duldet die Rechten in ihren Bars und bietet ihnen damit Rückzugs- und Ausgangspunkte für Gewalttaten. Wenn die Polizei mal gerufen wird, kommt sie zu spät oder geht rechten Taten nur halbherzig und ungenau nach.
Bierquelle austrocknen!
Dieser untragbare Zustand wird auch dadurch begünstigt, dass in Kneipen wie der Bierquelle (Naugader Strasse 1) bei bester Feierlaune auch mal der Hitlergruß gezeigt wird, dies aber durch manche Mitarbeiter*innen der Bar herunter gespielt wird. Zum einen ist so ein Auftreten dort in manch einer Saufrunde schon völlig normalisiert und damit auch für Betreiber*innen und Personal normaler Kneipenalltag, zum anderen will mensch sich durch Hausverbote für Rassist*innen auch nicht die Kund*innenschaft verärgern.
Über dem Tresen der Bierquelle hängt eine Plakette in den Reichsfarben, auf der in Frakturbuchstaben „Stammtisch“ steht und ein Reichsadler zu sehen ist. Unliebsamme Gäst*innen werden hier schon mal mit den Worten „Hier wird AfD gewählt“ aus der Bierquelle geworfen – so geschehen mit einem Mitglied der Grünen im Februar diesen Jahres. Deutsche Gemütlichkeit und Gastfreundschaft wie sie im Buche steht.
Ariya Lounge dicht machen!
Über die Ariya Lounge, vor allem aber über deren Besitzerin, wurde in den letzten Monaten bereits öfter berichtet.
Die Betreiberin Jenny G. hatte im Februar 2022 zusammen mit weiteren Freund*innen und Kamerad*innen eine 17-Jährige am S-Bahnhof Greifswalder Straße angeriffen. Diese wurde von ihr dabei sexistisch als „Schla**e“ und rassistisch als „Kanac***vieh“ beschimpft. Vor Gericht gab sie an, dass sowas schließlich im Suff schon mal rausrutschen kann. Sie selbst könne schließlich keine Rassistin sei, da ihr Ariya Lounge-Geschäftspartner Kurde sei. Wer am Wochenende die Bar betritt, bekommt einen guten Eindruck davon wer Jenny G.s Gäst*innen und Freund*innen sind. Die Bar in der Erich-Weinert-Straße 150 ist seit 2018 etablierter Treffpunkt und Wohlfühloase gealterter Ü40/Ü50-Faschos. An Freitag- oder Samstagabenden wird hier gesoffen, der BFC Dynamo abgefeiet und auch mal nach herzenslust abgehitlert.
Kein Kiez, keine Kneipe für Rassist*innen!
Die Faschos in Prenzlauer Berg-Ost sind neben den vielen anderen Facetten des alltäglichen Rassismus eine konkrete Berohung für Menschen, die nicht in ihr mörderisches Weltbild passen. Wir werden diese Zustände nicht länger hinnehmen. Wir wollen ein Viertel, in dem die Leute keine Angst haben müssen, verschieden zu sein, und befürchten müssen, angegriffen zu werden – um das zu erreichen, brauchen wir euch!
Kommt darum am 17. Juni zur Demo, zu den Veranstaltungen und unserer Kundgebung mit Konzert am 30. September. Beteiligt euch an der „Schaut nicht weg!“-Kampagne!
Save the dates:
Wir machen weiter!
8. Juli Demo
Gegen den Dritten Weg in Marzahn/Hellersdorf (Org: OAT MaHe & JAP & Friends)
11./12. September Lesung: „Unter Nazis“ mit Jacob Springfeld (Org: Schaut nicht weg!)
16. September Demo
Gegen den Dritten Weg und seine Freude. 14:30 Uhr Antomlnplatz (Org: Kein Kiez für Nazis!-Bündnis)
30. September HipHop-Konzert und Kundgebung
14 bis 22 Uhr auf der Greiswalder Straße (Org: Schaut nicht weg!)